Veröffentlicht in Malaysia

Von Penang weiter nach Kedah

Am Vormittag drehe ich noch eine Extrarunde durch eines der teureren Wohnviertel von Georgetown. Die Stadt wirkt dort viel ruhiger, gelassener und ist auch viel grüner, als in den zentralen Bezirken. Es gibt leider generell sehr viele Einbahnstraßen in Georgetown und der Weg zur Fähre und zurück aufs Festland verläuft dann fast geradlinig hoch zur Nordküste der Insel und von dort entlang einer Art von Umgehungsstraße, immer der Küstenlinie nach, bis direkt zum Fährterminal. Dort muss ich dann auch gar nicht lange auf eine Fähre warten, gemeinsam mit dem schon brummenden und gerade startenden Schwarm von Mopeds und Motorrollern kann ich direkt aufs Schiff radeln. Man muss für die Rückfahrt aufs Festland nichts bezahlen, deshalb kann es zu Stoßzeiten schon mal länger dauern, bis man ein Schiff erwischt.

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Von Butterworth aus fahre ich dann auf der Route 1 weiter nach Norden, u.a. vorbei an einer Luftwaffenbasis und erstmal etwa 12 km auf dieser nach wie vor stark befahrenen Ausfallstraße, bis sich mit der P215 eine erste Möglichkeit auszuweichen ergibt. Gleich darauf mache ich auch eine Mittagspause in einem schlichten Restaurant und esse für 8 Ringgit Reis mit Gemüse und Ei.

Dass der Reis, den ich hierzulande esse, möglicherweise auch aus dieser Gegend stammt, wird mir anschließend klar, als ich einer schmalen Wirtschaftsstraße folgend durch immer größere Reisanbauflächen komme. Die Pflanzen haben von Feld zu Feld unterschiedliche Reifegrade und teilweise wird auch die Ernte schon eingefahren. Große Flächen erfordern größeres mechanisches Gerät für die Ernte, was bei dem schlammigen Boden auf dem der Reis wächst (immerhin stehen auch noch einige cm Wasser darauf) gar nicht so leicht ist.

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Die Mähdrescher, die hier zum Einsatz kommen, sind deshalb mit einem Raupenantrieb ausgestattet, der auf dem weichen Boden greift und auch nicht versinkt. In der zurück bleibenden Schneise macht sich sofort ein Schwarm weißer Reiher auf der Suche nach aufgeschrecktem Kleingetier. Das scheint sich für die Vögel zu lohnen, so emsig wie sie hinter dem Mähdrescher herfliegen.

Zum Ende des Tages wird die Landschaft auf einmal richtig bergig, die Straße führt entlang der Küste nun ein paarmal steil hoch und runter, nicht mehr als vielleicht 30 – 40 Meter, aber immerhin. Da ich nach mehr als 70 km Strecke und der Nachmittagshitze doch schon ganz schön fertig bin, fluche ich innerlich. Eigentlich wollte ich schon in dem kleinen Universitätsstädtchen Merbok ein Quartier suchen, doch ich finde nichts außer einem Hinweisschild, das mich zwei Kilometer in Richtung Berg schicken würde. Da hinauf will ich dann auch nicht, also fahre ich weiter bis ran an die Küste, ein Stück weit um das Massiv des Gurun Jerai herum, einem einzelnen Berg, der sich hier im Küstenbereich erhebt.
Belohnt werde ich dafür durch den schönen Blick, als der Berg rechts von der Straße wenige hundert Meter zurücktritt und ich die letzten 2 Kilometer wieder flach auslaufen lassen kann und ein klitzekleines Resort am Strand finde, in dem ich eine der drei vorhandenen Hütten für die Nacht haben kann. Irgendwie gemütlich. Der Manager freut sich offensichtlich auch über so seltenen Besuch aus dem fernen Deutschland (wo er während seines Studiums auch schon einige Zeit verbracht hatte) und unterhält sich beim Kaffee ausgiebig mit mir.
Erstmals kann ich hier am Strand am Abend einen Sonnenuntergang genießen,

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