Veröffentlicht in Kambodscha

Hinein nach Kambodscha

Kuchen zum Frühstück und trockenes Brot von gestern Abend, dazu leicht säuerlich eingelegte Mango und heißes Wasser für das Kaffeepulver. Manchmal muss das Frühstück eben einfach ausfallen. Als die Sonne kurz nach halbsieben aufgegangen ist, sah sie noch friedlich aus, jetzt wo ich kurz nach halbzehn losfahre, zeigt das Thermometer aber schon wieder 31° C im Schatten, die auch schnell noch weiter steigen.

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Aus Sa Kaeo bin ich schnell heraus gefahren und ordne mich auf dem linken Seitenstreifen der Route 33, die auch als Asia Highway 1 ausgeschildert ist, ein. Hier ist nun wieder etwas mehr Lastverkehr auf der Straße unterwegs, überwiegend unbeladene LKW, die mit viel zu hoher Geschwindigkeit über den Asphalt tanzen. Später kommen mir diese oder ähnliche Gespanne auf der anderen Straßenseite wieder entgegen, überbordend mit Zuckerrohr beladen. Die Zuckerraffinerie liegt

Mit leichtem Rückenwind ist es nach wie vor ein recht schnelles Fahren, auf dieser breiten Straße. Auf dem breiten Seitenstreifen mehr oder weniger ungestört, bis auf gelegentlich dort geparkte Fahrzeuge. In Watthana Nakhon mache ich nach etwa 33 km eine längere Pause an einer Tankstelle mit einem Rastplatz, mit klimatisiertem Café und mit weiter, schlicht überdachter Restauranthalle.
Als ich dort vor dem Restaurant vom Fahrrad steige spricht mich gleich ein Thailänder mittleren Alters an. Er hätte mich unterwegs auf der Straße gesehen und fände es ja faszinierend, dass ich in dieser Weltgegend mit dem Fahrrad und all dem Gepäck und mit so verhältnismäßig hoher Geschwindigkeit die Straße entlang fahren würde und wünscht mir viel Glück.
Das Angebot aus den vorhandenen Kochtöpfen ist leider sehr fleischlastig, so esse ich eine Portion Reis mit dem Rest an vorhandenem Gemüse, zwei Eiern und etwas Huhn.
Bis nach Aranyaprathet fahre ich dann noch etwas länger als eine Stunde in der Mittagshitze, gebe beim dortigen Postamt noch eine Karte ab und rolle langsam weiter bis zur Grenze.

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Die Einreise nach Kambodscha ist dann viel unproblematischer, als ich es erwartet hatte. Reiseführern muss man eben auch nicht alle Geschichten glauben, bloß weil sie zu einem Buch zusammengefasst und gedruckt sind. Wenn man sich irgendwo offensichtlich falsch anstellt, dann kommt schon jemand, der einem zeigt wo die einschlägigen Schalter zu finden sind, oder wo man sein Fahrrad abstellen sollte.
Eigentlich ganz einfach: Abschiedsstempel aus Thailand bei der dortigen Grenzpolizei holen, dabei wird gleich noch ein Abschiedsfoto gemacht, dann die etwa 300 Meter durchs Niemandsland rollen und bis zur Kambodschanischen Seite der Grenze schonmal die Straßenseite wechseln, denn der Gegenverkehr tut das auch. In Kambodscha gilt Rechtsverkehr.
Die Casinos, an denen ich vorbeikomme sind unübersehbar, der Eingang zum Immigration Office dahinter ist es dann schon, aber ein Beamter zeigt mir auch hier, wo es zu den Schaltern in die Baracke hinein geht. Wenn man drauf achtet, dann steht’s auf einmal auch dran.
Einreisezettel ausfüllen und in die Schlange einreihen, aber es dauert nicht lange. Pass-Hauptseite und das Visum werden gescannt, Fingerabdrücke werden nicht genommen. Drei Stempel setzt der Beamte dann gekonnt zu einem einzigen auf dem Papier zusammen, genauso auf dem Einreisezettel, dessen eine Hälfte mal wieder in den Pass geheftet wird, und schon darf ich mich 30 Tage im Land aufhalten. Ob die allerdings ausreichen würden, um den Kulturschock zu verarbeiten?

An die Grenze jedenfalls schließt nahtlos das Städtchen Poi Pet an, und hier hat der Reiseführer Recht: es ist ein staubiges, boomendes Nest.

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