Veröffentlicht in Thailand

Im ländlichen Süden Thailands

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Mit Thailand habe ich mich recht schnell angefreundet. Nach zwei Tagen in der Provinz Satun, fahre ich nun in der Region Trang weiter in nordwestlicher Richtung. An der Provinzgrenze gab es einen Polizeiposten und die jungen Uniformierten stoppten mich dort kurz. Nicht, um meinen Pass zu kontrollieren, sondern für etwas Smalltalk und um meinen Wasservorrat aufzufüllen. Das fand ich ja richtig nett.
Kurze Zeit später begegnete mir an dem sonnigen Nachmittag ein weiterer Radreisender, ganz ohne Ortlieb-Taschen, stattdessen hatte er Taschen aus khakifarbenem Segeltuch am Rad, auch eine interessante Variante. Er grüßte nur kurz im Vorbeifahren.

Die Landschaft ist hier etwas beeindruckender, als sie es in den Küstenregionen Malaysias gewesen ist. Häufig sind bewaldete Karstfelsen irgendwo in der Ferne, manchmal auch gar nicht so sehr weit weg von der Straße zu sehen, die oft schroff und steil aus der Ebene heraus aufragen. Dann wieder ist die Landschaft auch einfach nur hügelig. Nebenrouten schlängeln sich da irgendwie hindurch, dabei bleibt das Niveau der Straße fast immer flach.
Hauptstraßen gehen eher geradlinig durch das Gelände und nehmen dessen Wellen häufig direkter mit. Besonders heute hatte ich zwischen Thung Yao und Trang doch ziemlich viele kurze Anstiege zu bewältigen. Aber ich wollte Umwege vermeiden, denn es war klar, dass der Tag ziemlich lang werden würde, mit knapp 90 Kilometern Strecke. Die letzten beiden Tage davor aber konnte ich durch viele Dörfer entlang von Nebenrouten fahren, was natürlich viel schöner ist, aber eben auch mehr Strecke bedeutet.

Vom Grenzort Wang Prachan aus führt die schmale Straße erst noch einige Kilometer weiter abwärts und in eine Ebene, in der offenbar auch Reis angebaut wird und kleinere Kautschuk-Pflanzungen stehen. Kautschuk-Bäume sind hier überall und immer wieder zu sehen, manchmal auch auf größeren Flächen. Ölpalmen sind dagegen selten.
Nach nicht ganz 20 Kilometern mündet die Straße bei Khuan Don in eine größere Nordsüd-Verbindungsstraße. Kurz davor gab es schon einmal einen Polizei-Kontrollposten. Zwischen Khuan Don und Chalung ist die Straße dann vierspurig ausgebaut und viele auch größere Geschäfte warten hier auf Kundschaft. Wegen des Sonntags sind allerdings viele davon geschlossen. Bei einem großen Tesco Lotus-Supermarkt sehe ich schon von weitem an dem großen und recht vollen Parkplatz, dass dort nicht geschlossen ist, und dort finde ich auch mehrere Geldautomaten. Schließlich brauche ich noch thailändisches Geld für die nächsten Tage und so ziehe ich, was der Automat mir an Maximalbetrag anbietet. Bei einem Mobilfunkhändler, lasse ich mir dann noch eine SIM-Karte für den mobilen Internetzugang einrichten und schnell sind die ersten 500 Baht auch schon wieder weg.

Am Abend dann die nächsten 500 beim nächsten Quartier, einem kleinen sogenannten Resort in La Ngu, dass aus mehreren kleinen Reihenhäuschen und einzelstehenden Hütten besteht. Der Nachmittagsschauer, den ich unter einem kleinen Pavillon auf einem Schulgelände abwarte, ist rechtzeitig vorüber, um einigermaßen trocken dort anzukommen. Es klappt nicht ganz, denn die Straßen sind nach dem Regen nass und davon bekomme ich noch reichlich ab.
Ich bekomme ein großes Zimmer, spüle noch die am Tag durchgeschwitzten Kleidungsstücke aus, aber über Nacht werden die nicht trocken, genausowenig wie das Rad.

Ich fahre hier durch eine Landschaft, die nun stärker von bewaldeten Karstfelsen geprägt ist. Trotzdem schlängelt sich die Straße beinahe eben durch die Region, ist nur ab und an etwas welliger. Aber es sind nur wenige nennenswerte Anstiege. Lediglich an einer Stelle kurz vor der Provinzgrenze zieht die Straße sich eine Anhöhe hinauf, die mich aus dem Sattel hochkommen und für einige Minuten im Wiegetritt fahren lässt. Endlich setze ich hier einmal um, was ich beim Spinning-Training immer wieder geübt habe. Der Anstieg lässt sich so etwas leichter bewältigen, als wenn ich weiter im Sattel sitzen bleibe.

Es gibt hier in Thailand nicht die gleiche große Zahl an einfachen Restaurants, in denen man in Malaysia fast überall etwas zu essen bekommt. Auch wird das Angebot oft nicht vorgegart und in Form eines kleinen Büffets zur Auswahl gestellt, sondern frisch zubereitet, in einem oder in mehreren Woks.
Etwa 50 – 80 Baht kostet dann eine Portion Reis mit Spiegelei und Wok-Gemüse, oder Suppennudeln mit Gemüse und Meeresfrüchten, dazu Eiskaffee.

Blöd ist es, wenn der Regen so wie heute gerade beginnt, stärker zu werden, während ich noch auf der Suche nach einer Unterkunft bin. Eine Hinweistafel hatte ich vorhin kurz vor dem Ort Si Kao gesehen, aber dann nichts weiter. Der Ort selbst liegt schon etwas abseits der Hauptstraße, das Bohin Farmstay liegt dann auch noch abseits des Ortes und ohne die Hilfe eines freundlichen Einheimischen hätte ich es wohl nie gefunden. Doch nun sitze ich hier weitab des Ortes an einem Flussarm und komme wegen des Regens nicht mehr weg, um noch etwas zu essen.
Aber alles Obst das ich habe, die Ananas von vorgestern, Trockenfrüchte und Keksreste machen ja auch satt. Fehlt halt das Bier, aber das kann es ja morgen wieder geben.

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