Veröffentlicht in Singapur

Ordentliche Großstadt

Der Empfang hätte erdender kaum sein können. Mein Fahrrad habe ich bei der Sperrgepäckstelle ausgepackt, aufgebaut und beladen, dabei dauert der Vorgang vom Verlassen des Flugzeugs bis zum Losschieben des fertigen Rads etwa 2 Stunden. Durch die Zollkontrolle winken mich die lächelnden Beamten freundlich hindurch, Wasser kann ich an einem der Wasserspender im Flughafenterminal noch auffüllen. Jetzt stehe ich draußen in der tropischen Abendwärme vor der Ankunftshalle und suche, ein wenig abseits einer Bushaltestelle, den richtigen Weg zur Stadt. Das restliche Tageslicht wird mir dabei nicht mehr lange helfen.

In vielen Städten Europas und Afrikas konnte ich bisher den jeweiligen Flughafen mit dem Fahrrad direkt erreichen oder direkt von dort weiterfahren. Doch nicht so in Singapur, denn der Polizist, der hinter mir herruft, als ich das Fahrrad auf die Fahrbahn schiebe, erklärt mir eindeutig, dass ich hier nicht Radfahren dürfe und den Versuch auch besser sein lassen sollte. Auf Highways ist das Radfahren gesetzlich verboten und wird mit 100 S$ Strafe geahndet (etwa 60 Euro) und leider gilt die Straßenanbindung des Flughafens als Highway. Dabei wäre nach etwa 3 – 4 km bereits ein Wechsel auf einen Nebenweg möglich (so hatte ich es zumindest geplant), doch die Ordnungsmacht verweist mich an die Flughafen-Info und die verschiedenen ÖPNV-Möglichkeiten sowie Taxis. Metro und Bus scheiden aus, in der Metro sind maximal Falträder erlaubt, doch es gibt einen eigenen Service-Schalter für Großraumtaxis – na immerhin.

So dauert es etwa eine weitere Dreiviertelstunde, bis ich von einem älteren, knochigen Einheimischen dann doch noch in Richtung Downtown gefahren werde, zu meinem Hotel in der Sims Avenue. Es liegt noch wenige Kilometer vom eigentlichen Zentrum entfernt, am Rande eines chinesischen Viertels, und an den nächsten Tagen habe ich dann genügend Gelegenheit, vor allem die verschiedenen Eigenheiten der chinesischen Küche zu probieren.

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Und es gibt noch sehr viel mehr zu entdecken in dieser Großstadt, die bei Touristen in aller Welt so beliebt ist. Auf den ersten Blick vor allem architektonische Highlights, die sich im Zentrum im wahrsten Sinne ‚auftürmen‘. Bei Regenwetter ist es zwischen den Büro- und Geschäftstürmen nicht gar so angenehm und man bleibt im Zweifel einfach drinnen, denn ein umfangreiches Gewirr von Verbindungstunneln an den verschiedenen Metrostationen, lässt einen viele der verteilten Shopping-Zentren auch ohne Kontakt zum Tageslicht erreichen. Wenn man es denn darauf anlegen würde.

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An der Marina Bay und anderen touristisch vermarkteten Punkten trifft man auf die Besucher der Stadt aber wohl bei jedem Wetter.

 

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Die Stadt ist auch sehr grün, hat viele meist kleinere Parkanlagen und an der Ocean Front auch großzügige Beach-Parks. Wo die Vegetation nicht eingedämmt wird, und sei es nur eine kleine Lücke, breitet sie sich ansonsten schnell aus, denn in dem dauerhaft feuchtwarmen Klima kann man dem Wachstum beinahe zusehen.

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Singapur – noch wenige Tage

Reisevorbereitungen – als Nicht-Profi habe ich dafür nie genügend Zeit. Etwa zweieinhalb Wochen vor meinem geplanten Abflug nach Singapur steht aber meine Streckenplanung zu bereits rund 80%, die Taschen sind so gut wie gepackt, Impfungen aufgefrischt und ein Visum für Kambodscha befindet sich auch schon in meinem Pass.

Es wird von Singapur aus nordwärts gehen, bis nach Bankok sogar ziemlich direkt in Richtung Norden. Und das mitten in der Saison des (hoffentlich) trockenen Nordost-Monsuns. Der Wind wird mir quasi immer ein wenig entgegen kommen. Danach will ich mich eine Weile in östlicher Richtung bewegen, bis an den breiten, gemächlich fließenden Mekong heran, um dann in Laos an diesem Strom weiter nordwärts entlang zu fahren.

Von dem mich dort erwartenden, tropischen bis subtropischen Klima habe ich bisher nur gelesen. Radreiseerfahrungen mit dem Fahrrad in feucht-schwüler Luft habe ich bisher nicht gemacht. So betrete ich ab Januar mit dieser Reise durch Südostasien mal wieder Neuland, nicht nur aufgrund des unbekannten Klimas und der Frage, wie ich mich damit arrangieren werde.

Vieles wird anders sein, als ich es bisher in Europa und Afrika während Radreisen erlebt habe. Die Länder sind dichter besiedelt, die Vegetation wird üppiger sein, die Sprachen für mich weniger verständlich. Aber ich werde erstmals auch richtig viel Zeit zur Verfügung haben, um mich über eine (zugegebener Maßen) auch sehr lange Distanz durch einen fremden Teil der Erde zu bewegen.

 

English translation:

I never find enough time to prepare a new journey as a non-professional of travels. But about two and a half weeks ahead to my scheduled departure to Singapore, 80% of the routes that I’ll use are already fixed, the bags are almost stuffed, vaccinations are refreshed and even a visa for Cambodia is alredy attached to my passport

.From Singapore I’ll head northward, as long as to Bankok nearly always directly in the north direction. And this within the season of the (hopefully dry) Northeast Monsun. So I’ll nearly always have the wind in the face. Then I want to move in eastern direction for a while, up to the wide and slowly flowing Mekong River, to follow this river then into Laos and on its eastern banks again northward.

Till now I only could read about the tropic climate of that region. I didn’t get any experiences with such humid hot climate as a traveler by bicycle so far, so from January I’ll enter new territories, and not only because of the unknown climate and the question about how I’ll get familiar with this.

Some things will be different from what I’ve seen and experienced so far, when cycling in Europe and in Africa. The region is more dense populated, vegetation will be greener and much more lucious, but also the spoken languages will be less comprihensible for me. And even it’s a long distance that I want to cover during the next weeks, I can really spend a lot of time for my private little freedom.